Unsere Stories
Zukunft der Mode
von Fatima Njoya
23.04.2021 | Vogue
Dieses Label sollten Sie sich merken, denn es sorgt für Sichtbarkeit und arbeitet daran, die textilen und gläsernen Decken der Industrie aufzubrechen und eine Zukunft fernab von Barrieren zu schaffen.
Mode ohne Barrieren: Das österreichische Label MOB setzt diese Vision um und sorgt für mehr Sichtbarkeit in der Branche
Es ist kein Zufall, dass der Name MOB, der ein Akronym für Mode ohne Barrieren ist, auch als sein englischer Verwandter verstanden werden kann – dort bedeutet Mob „Rudel“ oder Gemeinschaft, was die Quintessenz, der in Wien ansässigen Organisation ist. Seit mehreren Jahren wird in der Modebranche viel über Inklusion, Diversity und die Sichtbarkeit marginalisierter Gruppen gesprochen – der Fortschritt hierbei geht jedoch langsamer von statten als erhofft. Dabei sollten im Hinblick auf Inklusion und die Einbeziehung verschiedener Perspektiven alle an einem Strang ziehen, um eine barrierefreie Zukunft zu ermöglichen, die das österreichische Label MOB schon seit einigen Jahren zu seiner Realität gemacht hat.
Passt!
von Julia Rothhaas
06.03.2021 | Süddeutsche Zeitung
Das Wiener Label Mob entwirft Mode für Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Über die Bedeutung von Kleidung für die Teilhabe in einer Gesellschaft.
„Es gibt mehr Mode für Haustiere als für Rollstuhlnutzer“, sagt Stephanie Thomas. Dass etwa Burberry eine Jacke für Hunde im Angebot hatte, nicht aber ein Modell für jemanden im Rollstuhl, empörte die US-Amerikanerin so, dass sie bereits vor zwanzig Jahren begann, nach zeitgemäßer Kleidung für Menschen mit körperlichen Einschränkungen zu suchen. Inzwischen ist sie eine gefragte Stylistin im Bereich Disability. Sie hat eine eigene Firma, hält Vorträge und berät Labels in Sachen Inklusion. Und wird nicht müde, auf all das hinzuweisen, was nicht funktioniert oder fehlt. Was bringt zum Beispiel ein versteckter Reißverschluss hoch bis in die Taille, wenn er nur von anderen geöffnet werden kann? Wenn Thomas ihre Kunden beim Einkaufen berät, stellt sie immer die gleichen Fragen: Kommst du selbst rein und wieder raus? Ist das Tragen aus medizinischer Sicht unbedenklich? Und vor allem: Gefällt es dir?
Barrierefrei: Warum Mode noch längst nicht für alle ist – und wie sie das werden kann
von Magdalena Pötsch
03.12.2020 | WIENERIN
Menschen mit Behinderung existieren als Zielgruppe in der Modebranche nicht – Warum nicht?
Mode ist keine Insel. Auch in der restlichen Gesellschaft gibt es meines Erachtens kaum Bereiche, in denen Menschen mit Behinderungen von vornherein mitgedacht werden. In der Modebranche hängt dies wohl auch mit dem höheren Anfangsaufwand zusammen. Das betrifft alle Aspekte und reicht von barrierefreien Zugängen zu Geschäftslokalen bis zu Fragen des Innendesigns, etwa: Wie hoch sind die Kleiderstangen? Kann man sich im Shop auch mit Rollstuhl easy bewegen? Hinzu kommt: Die für Normkörper standardisierten Größen funktionieren bei Menschen mit Behinderung_en oft nicht. Die Kleidung benötigt viel mehr Funktionen, andere Schnitte, Stoffe und Verschlusssysteme.
„Mode kann zu strukturellen Veränderungen beitragen …“
„Mode kann zu strukturellen Veränderungen beitragen…“ Modethema im Gespräch mit Sonja Eismann – Mitherausgeberin des Missy Magazine und freie Autorin – und Josefine Thom – Gründerin von MOB Industries – in der aktuellen Bildpunkt #55 Modethema der IG Bildende Wien.
Es gibt mehr Mode für Haustiere als für Rollstuhlnutzer_innen
Kleidungsstücke passen im Rollstuhl nur selten perfekt – die Hosenbeine wie beim Hochwasser, die Ärmel schleifen an den Rollstuhlrädern und das Oberteil bildet vorn eine unvorteilhafte Stoffwurst. Manchmal drücken die unnützen Hosentaschen am am Po. Der verflixte Knopf, der zu enge Schnitt – Rollstuhlnutzer_innen wird das Fashion-Erlebnis nicht immer leicht gemacht.
„Die Funktionalität bestimmt nicht das Design sondern das Design erfüllt die Funktionalität.”
Jennifer Mory vom Designerinnen-Duo Moto Djali im Gespräch über ihre Kollaboration mit MOB. Sie meint: Funktion sollte niemals das Design dominieren.
Rollmodel Philipp Hochenburger über MOB und Mode für Menschen mit Behinderung_en
Der Rollstuhl-Basketball-Nationalteamspieler Philipp Hochenburger war maßgeblich an der ersten MOB Kollabo Kollektion beteiligt. Als Probeträger und Experte hat er gemeinsam mit MOB den Entwicklungsprozess der Kleidungsstücke von dem Wiener Modelabel Moto Djali entwickelt …
„Kleidungsbedingte Barrieren und damit verbundene Exklusion werden oft übersehen”
Die MOB Idee ist aus persönlichen Motivationsgründen entstanden. Josefine Thom, die Gründerin des inklusiven Modelabels MOB Industries, hat eine ältere Schwester mit Behinderung_en. Für sie die passende Kleidung zu finden, die nicht nur funktional, sondern auch schön ist, war immer eine Herausforderung. Ihre Lösung: Ein inklusives Modellabel.
Neue Größe
Der Modekolumnist Gabriel Roland schreibt über sein Lieblingsstück der Kollabo Kolektion Nr.1. – die Moto Djali Jacke. Im The GAP Artikel “Neue Größe” beschreibt er wie sich das MOB Produkt von Mainstream-Stangenware unterscheidet. Denn eine MOB Jacke ist nicht einfach nur eine Jacke.